1888

So fing alles im Jahre 1888 an ...

Dass noch gesunde Anschauungen auch in hiesiger Gegend wurzeln, beweist die Tatsache, dass in Niederseßmar außer Gesangs- und Kriegerverein sich auch ein Feuerwehrverein gebildet hat unter Zugrundelegung des Wahlspruches: "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr". Keiner aller Vereine verfolgt wohl so rein gemeinnützige Ziele als ein solcher. Das Zustandekommen dieses Vereins ist wohl hauptsächlich Herrn Bürgermeister Bülowius, Gummersbach zuzuschreiben, welcher wiederholt die Errichtung einer freiwilligen Feuerwehr anregte, und Herrn W. Kämper, Mühle, sowie Schreiber G. Nolting beauftragte, eine Sammlung freiwilliger Beiträge zu Zwecke zu veranstalten. An die Einwohner Niederseßmars, besonders an die Hausbesitzer, erging daher die Bitte durch reichliche Gaben dieses nützliche allen Bürgern zu Gute kommende Unternehmen ermöglichen zu helfen. Die Sammlung ergab ein erfreuliches Resultat, denn es wurde der Betrag von Mark 509,00 erzielt. Zu dem Brandbezirk Niederseßmar gehören die Ortschaften Müllerhöh, Friedrichsthal, Ahlefeld, Mühle, Luttersiefen, Ahe und Krummenohl.
Anmerkung: Für die Leser, denen die nebenstehende Handschrift nicht geläufig ist, wurde der Text gedruckt wiedergegeben.

Die Gründer: obere Reihe v.l.n .r.: Wilhelm Richter, Emil Jonas, Reinhold Nörrenberg, Peter Windhagen, Karl Breidenbend untere Reihe v.l.n.r.: August Zapp, August Weldert, Fritz Hast, Wilhelm Has

1891

Das alte Steigerhaus

Im Juni 1891 wurde der Bau des "Steigerhauses" dem Schreinermeister Eduard Hoffmann für den Preis von 419,25 Goldmark übergeben. Von den Wehrangehörigen gespendetes Bauholz wurde mit 129,25 Goldmark in Anrechnung gebracht. Von den verbleibenden 290,00 Goldmark konnte die Stadt nur 200,00 Goldmark übernehmen. Die restlichen 90,00 Goldmark wurden durch Bürger und Mitgliederspenden aufgebracht. Dieses Steigerhaus diente der Feuerwehr bis 1928 als Unterkunft.

1962

Ein alter Opel Blitz, der einst als Gemüsehändlerwagen und ganz früher als Schulzahnarztwagen diente wurde für 100 DM von Friedhelm Fastenrad aus Windhagen erstanden. In mühsamer monatelanger Eigenleistung, teilweise bei Außentemperaturen von -20°C wurde dieser Bus zum ersten Löschfahrzeug (LF 8 TSA) umgebaut

1963

Die Brüder Ludwig und Eduard Zupancic werden auf der Hauptversammlung am 9.2.1963 als 1. und 2. Gerätewart gewählt in Bezug auf den Umbau des Opel Blitz.

Am 12-13.Oktober 1963 wurde das 75 jährige Jubiläum gefeiert, bei dem auch das LF8-TSA eingeweiht wurde.

1964

Nach langen Verhandlungen der Stadtverwaltung Gummersbach und der Einigung, mit Hilfe des neue Fahrzeugs den Bereich Vollmerhausen mitzubetreuen, bekommt die Löschgruppe Niederseßmar den Zuschlag für das TSF-T (VW T1) von der Fa. Krahwinkel in Vollmerhausen. Durch den entstandenen guten Kontakt zur Firma Krahwinkel beschließt diese zu dem neuen Fahrzeug zusätzlich Sachspenden in Form von Ausrüstungsgegenstände wie z.B. Kleidung und Stiefel der Löschgruppe zukommen zu lassen.

Am 20.10.1964 wurden die jahrelangen Bemühungen von Löschzugführer Wilfried Wurm bezüglich der Räumung der Wohnung über dem Gerätehaus von Erfolg gekrönt. Nun konnte die Wohnung als Raum für Übungen und Versammlungen bereitgestellt werden. Aus Mangel an finanziellen Mitteln der Stadt mussten die Arbeiten für den Umbau wie so oft durch Eigenleistung der treuen Kameraden erledigt werden.

1967

Die ersten Atemschutzgeräte wurden 1967 unter erheblichem finanziellen Aufwand (ca. 5000 DM) von der Stadtverwaltung für uns beschafft. Das erste 2-Kanal Funkgerät konnte von der Stadtverwaltung unter anderem auch für die Löschgruppe Niederseßmar angeschafft werden. Dies wurde zu dem durch die große Spendenbeteiligung der Bürger bekräftigt. Der Einbau und Umgang des Funkgerätes erfolgte erst 1968.

1968

Der Opel Blitz wird zum 80 jährigen Jubiläum durch zwei neue Fahrzeuge abgelöst. Es werden ein TSF und ein MTF auf Ford Transitbasis angeschafft. Nun stehen erstmalig drei Fahrzeuge in Niederseßmar: TSF-T VWT1-Bus, TSF und MTF (Ford Transit) zur Verfügung.

1969

Löschzugführer Wilfried Wurm nimmt eines der neuen Rufempfänger von Gemeindebranmeister Stommel in Empfang.

1971

Im Frühjahr 1971 wird der erste Maschinisten- Lehrgang in Dieringhausen auf kreisebene durchgeführt. Außerdem absolvierte Willfried Wurm einen Hauptbrandmeisterlehrgang in der Landesfeuerwehrschule in Münster. Die Kameraden Otto Becker, Bernhard Stommel und Wilfried Wurm sind zu diesem Zeitpunkt die ersten und einzigen Hauptbrandmeister in der Stadt Gummersbach.

1972

Funkrufnahmen werden umgestellt. Aus Florian Gummersbach wird Florian Oberberg (was heute 2013 wieder umgeändert ist) Die Fahrzeuge in Niederseßmar bekommen folgende Rufnamen: TSF-T 3/43/7, TSF 3/43/8 und das MTF bekommt 3/43/9. Aufgrund einer Anordnung des Innenministers sollen sich die Feuerwehren ab diesem Jahr in Zugverbände zusammenschließen. Die einzelnen Löschgruppen bleiben bestehen und behalten ihre Selbständigkeit. Es sollen gemeinsame übungen und Ausbildungen stattfinden. Die Löschzüge Gummersbach und Niederseßmar werden zusammengelegt.

Weitere Anschaffungen von Rufempfängern. Es besteht somit zum ersten Mal die Möglichkeit 2 Fahrzeugbesatzungen ohne die Sirene über Funk zum Gerätehaus zu rufen

1975

Harry Riedel und Giesela Wurm bei der Premiere unserer bis heute sehr beliebten Erbsensuppe anlässlich des ersten eigenen Sommerfestes am 5 - 6 Juli. Manche Frauen kamen sogar mit Henkelmännern um für den nächsten Tag etwas mitnehmen zu können. Das erste Zelt wurde von der Einheit Derschlag ausgeliehen. Im nächsten Jahr wurde ein Zeltgerüst selber von dem Schreinermeister Heinz Müller gebaut.

Das TSF-T (VW T1-Bus) wird zu einem MTF umgebaut. Dadurch wird das Fahrzeug wesentlich schneller und beweglicher. Die herausgenommen Gerätschaften werden im Gerätehaus deponiert und nur nach Bedarf zum Einsatzort befördert. Sehr gut erhaltene Sitzbänke werden von dem KFZ-Meister Helmut Schulz kostenlos zur Verfügung gestellt.

1978

Zum 90 Jährigen Jubiläum gibt der damaligen Bürgermeister Sülzer bei seiner Festrede bekannt, dass die Jugendfeuerwehr das gerade freigewordene Haus neben dem Gerätehaus als Schulungsraum von der Stadt bereit gestellt bekommt. Dies musste in diesem Jahr in Eigenleistung und vielen Stunden umgebaut werden. Zudem wurde der Parkplatz erweitert.

1981

Erstes wasserführendes Fahrzeug am Standort Niederseßmar: Am 3.11.81 wurde der Löschgruppe ein Bundfahrzeug TLF8 überstellt. Dieses Fahrzeug wies sehr große Mängel in Folge einer vernachlässigten Pflege aus. In insgesamt 410 Arbeitsstunden wurde dieses Fahrzeug gründlich überholt und wieder zu einem einsatzfähigen Fahrzeug hergerichtet. Es wurden unter anderem neue Bleche von der Firma Auto-Wagner kostenlos eingeschweißt. Zudem wurde das Fahrzeug gründlich entrostet, grundiert und anschließend lackiert. Für diese Lackierungsarbeiten stellte der gelernter Autolackierer Herr Gonschor, Bürger aus Niederseßmar seine Arbeitskraft zur Verfügung. Dieses TLF (auf Unimog-Basis) löste somit das TSF-T (VW-Bus T1) ab.

Als Kassenprüfer schlägt Wilfried Wurm den Kameraden der Alters- und Ehrenabteilung, Paul Weldert vor, der seinerseits durch seine Tochter Christa unterstützt werden wird. Christa Schirrmacher war von 1981 – 2010 Geschäftsführerin der Einheit Niederseßmar.

1985

Die Stadtverwaltung hat endlich die Neuerung der gesamten Toranlage am Gerätehaus bewilligt. Es wurden drei Alu-Rolltore geliefert und eingebaut. Die Löschgruppenkameraden mußten sich verpflichten einen großen Teil der Umbaumaßnahmen in Eigenleistung durchzuführen. Der Preis für ein Rolltor wurde von der Löschgruppe selbst finanziert. Mit der Hilfe der Kameraden vom THW konnten die 50cm Stahlbetonpfeiler mittels Sauerstofflanzen weggebrannt werden.

1986

Zum Feuerwehrfest am 3.Juli 1986 konnten wir unser aus eignen Mittel angeschafftes MTF mit Anhänger für technische Hilfeleistung feierlich in den Dienst stellen. Dieses MTF (VW-T3-Bus) löste den Ford Transit (MTF) ab, der an die Löschgruppe Piene übergeben wurde..

1987

Am 11.12.1987 konnte nun das im Januar bestellte TLF 8/18 auf Unimog-Basis abgeholt werden. Die Einheit beteiligte sich an den Anschaffungskosten mit 20.000 DM. Dieses war das letzte Fahrzeug von der Firma Bachert, die noch während des Umbaus Konkurs angemeldet hatte. Der neue Unimog sollte den alten Unimog (TLF 8/8) ablösen. Die feierliche Indienststellung erfolgte am 31.01.1988. Das alte TLF 8/8 wechselte zur Löschgruppe Berghausen.

Dies kann nur eine kleine Anerkennung für denjenigen sein, der seine gesamte Freizeit in den Dienst der Allgemeinheit stellte." Mit diesen Worten überreichte Landrat Hans Wichelhaus am Mittwochabend dem stellvertretenden Stadtbrandmeister, Niederseßmarer Löschzugführer und Gummersbacher Jugendfeuerwehrwart Wilfried Wurm das Bundesverdienstkreuz am Bande.

1988

Großes 100 jähriges Jubiläum mit Festumzug durch Niederseßmar. Hauptbrandmeister Wilfried Wurm wurde vom Stadtbrandmeister nach 39 Dienstjahren, davon 29 Jahren als Einheitsführer, aus dem aktiven Dienst entlassen und in die Alters- und Ehrenabteilung überführt. Wilfried Wurm verkündete die Gründung eines Förderkreises "örtliche Feuerwehr" mit der Bitte, dass recht viele Bürger dieser Einrichtung beitreten mögen.

1993

Zum ersten Mal wurde von der Löschgruppe Niederseßmar ein Osterfeuer im heutigen Neubaugebiet "In der Kalkschlade" abgebrannt. Dieses Ereignis wurde von der Bevölkerung sehr begrüßt und dementsprechend gut besucht.

Am 29. Januar 1993 konnte nun der neue MTF abgeholt werden. Bei dem neuen Fahrzeug im Wert von 41.000 DM beteiligte sich die Löschgruppe mit einem Beitrag von 21.000 DM.

2004

Im Juli konnten wir unseren neuen Einsatzleitwagen einen VW LT-35 bei der Fima Schmitz abholen. Dieses Fahrzeug verfügt unter anderem über einen großen Tisch mit moderner Kommunikationstechnik und wird als ELW1 im gesamten Stadtgebiet eingesetzt. Die Löschgruppe Niederseßmar beteiligte sich hier mit ca. 19.000 Euro

Von der Einheit Lantenbach erhielten wir das LF8. Dieses Fahrzeug ist Baujahr 1989 und in einem sehr guten Zustand. Unser alter MTW (VW-T4 Bus) wurde der Einheit Piene übergeben. Das TSF (Ford Transit) bekam die Einheit Lobscheid.

2006

Im Mai wird zusammen mit der Hochbau Kolonne der Stadt der Betonboden in der Fahrzeughalle mit Fliesen erneuert.

2010

Thomas Wurm legt sein Amt als Löschgruppenführer nieder weil er vom Bürgermeister zum stellvertretenden Leiter der Feuerwehr ernannt worden ist.

2013

Die Löschgruppe Niederseßmar mit Fuhrpark im Jubiläumsjahr 2013

2016

Neues LF 10 für die Löschgruppe Niedersßmar

 2020

Am 14. Mai 2020 wurde das neue Gerätehaus von unserem Bürgermeister Frank Helmenstein in einer kleinen Runde mit dem Löschgruppenführer Kai Spieckermann, der Jugendfeuerwehrwartin Martina Albrecht, dem Geschäftsführer der GWG Volker Müller und dem Leiter der Feuerwehr Gummersbach Detled Hayer an die Löschgruppe Niederseßmar und die Jugendfeuerwehr Gummersbach übergeben.

Vielen Dank an die Stadt Gummersbach und die GWG für das tolle Gebäude.

 

 

 

 

Am Standort der Löschgruppe Niederseßmar nimmt am 31.12.2020 der neue ELW 1 der Stadt Gummersbach seinen Dienst auf.

Dieser ersetzt den 16 Jahre alten Vorgänger

Funkrufname: Florian Gummersbach 7-ELW1-1

Technische Daten:
MAN, TGE 5.180
Baujahr: 2020
5t Fahrgestell
Beschreibung:
Der Einsatzleitwagen hat im Wesentlichen die Aufgabe der Bereitstellung von
Geräten zur Erkundung und Führung sowie zur Abwicklung der Kommunikation mit
der Einsatzstelle und zwischen der Einsatzstelle mit einer höheren
Führungseinrichtung.
Das Fahrzeug verfügt über zwei klimatisierte PC Arbeitsplätze, die mit
modernster PC-Technik ausgestattet sind. Jeder Platz verfügt über bis zu
zwei Monitore und eine Mehrkreisfunkbesprechung. Über einen LTE
Internetrouter mit bis zu zwei LTE Modems und gleichzeitigem WLAN Access
Point kann die Besatzung im Internet arbeiten oder Emails bearbeiten. Ein
Tischtelefon am Funkarbeitsplatz sowie zwei tragbare Dect-Telefone stehen
dem ELW Personal ebenso zur Verfügung. Drucken, Kopieren, Scannen und Faxen
kann die Besatzung mit einem DIN A3 Farb-Multifunktionsgerät. Am
Besprechungstisch vorne können drei Führungskräfte zur Besprechung und
Lagedarstellung Platz nehmen.
Beladung:
10 Digitale Handsprechfunkgeräte (HRT), 3 digitale Sprechfunkgeräte (MRT), 2
analoge Sprechfunkgeräte 2m, 1 Repeaterkoffer, 2 Fahrzeug PC´s, 1 A3
Farb-Multifunktionsgerät (Kopieren, Drucken, Scannen, Faxen), 1 Tischtelefon
mit 2 DECT Handteilen, 1 Smartphone, Outdoor-Tablet, Pulverlöscher, 2
Handlampen, 1 Pelilight, Absperrmaterial, 2 Warnblinkleuchten, Warnwesten,
Erste Hilfe Material im Rucksack, Kabeltrommel 230V, 1 Kühlbox,
Schreibutensilien, Kartenmaterial, Whiteboard zur Lagekartendarstellung,
u.v.m.
Besatzung: 1 : 3